"Ich rate, lieber mehr zu können, als man macht,
als mehr zu machen, als man kann".
(Bert Brecht)
I.
Die aktuellen Projekte sind immer so gut wie die Prognosen, Perspektiven und Visionen, aus denen heraus sie abgeleitet wurden.
Bei aller oft erdrückenden Dominanz des Tagesgeschäftes bedarf es gesicherter und transparenter Ist-Daten. Dabei ist nicht die Menge der Daten entscheidend, sondern ihre Qualität. Sprich: die Möglichkeit, den Einblick in diese Daten so zu organisieren, dass sie letztendlich einen Durchblick bis auf das Zielvorhaben ermöglichen. Nur so kann die Kompetenz eines "Blicks nach vorne" generiert werden [2]
II.
Über viele Jahre wurde die eigene Arbeit vor allem durch das Recherchieren, Verfassen und den Vertrieb eigener Daten und Studien geprägt: von der Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen einerseits und der Auseinandersetzung mit der sogenannten "Informationsflut" andererseits.
Heute wird diese Arbeit immer verbindlicher und persönlicher: durch die qualifizierte Analyse und Bewertung der Daten einerseits, sowie die Begleitung und Moderation der sich darauf beziehenden Entscheidungsprozesse amdererseits.
A business that doesn’t know how to enable its employees to develop insights by providing them with access to all the context they need cannot make crucial, dynamic, information-based decisions, or deliver high-quality service to its customers and partners - so die IBM in der "c’t"-Ausgabe 26/2005 vom 12.12.2005 [3]:
III.
In einem Bericht der August-Ausgabe der "Funkschau" des Jahres 2004 wird aus einer Studie der US-Firma "BusinessObjects" zitiert, wonach "der suboptimale Zugang zu Informationen einerseits und der kontinuierlich steigende Entscheidungsdruck andererseits die Performance von Unternehmen zunehmend beeinträchtigen."
Selbst wenn wir hier von den sprachlichen Besonderheiten wie denen eines "suboptimalen Zugang"s absehen [4], wird deutlich, dass entweder
die wirklich entscheidungsrelevanten Daten gar nicht vorliegen,
ihr Fehlen nicht bemerkt wird und/oder
ihr Fehlen nicht als eine Gefahr für Fehlentscheidungen an-erkannt wird.
IV.
Welches aber sind jeweils diese fehlenden oder als unzureichend bemängelten "Schlüsselinformationen" - und (wie) werden solche Lücken und Fehler wahrgenommen?
Bei der Bearbeitung der Schlüsselfragen hat sich immer wieder gezeigt, dass der Kampf um die "richtige" und gegen das "zuviel" an Information immer im Zusammenhang steht mit der Aufgabe, Entscheidungen treffen zu müssen: in der Wirtschaft ebenso wie in der Verwaltung und Politik.
Selbst Entscheidungen über Krieg und Frieden, sei es in Vietnam oder im Irak [5] zeigen, wie entscheidend diese Frage nach der jeweiligen Informationsgewinnung und -verwertung ist. Und: dass sie letztendlich immer eine persönliche Entscheidung ist, für die es gilt, Verantwortung zu übernehmen. [6]
Von 2000 in 2005 vom "manager-magazin" [7] Befragten gab jede(r) Fünfte an, seine Entscheidungen "spontan aus dem Bauch heraus" zu treffen. "Die große Mehrheit", so das Magazin weiter, " fällt nach der Umfrage Beschlüsse - wenig verwunderlich - auf der Grundlage von Daten und Berichten."
Unsere Aufgabe ist es also, nicht nur eine überzeugende wie vermittelbare Basis für solche Entscheidung zu schaffen, sondern auch ihre weitergehenden Folgen zu reflektieren: also nochmals - vertraulich und verantwortlich - "Pro und Kontra" aufzuschlüsseln. Und in Bezug auf die Zukunft des Entscheiders selbst, seiner Klientel und "seines" Unternehmens prognostisch zu evaluieren.
V.
Die im Verlauf eines solchen Dialogs entwickelten Perspektiven sind vorweggenommene Zukünfte: Auf dem Hintergrund eines Ein-Sicht-Spektrums, das über den aktuell bekannten Daten-Horizont hinausweist.
Dieses geschieht unter Einsatz der zuvor erworbenen Kenntnisse, Methoden und Erfahrungen - und geht "entscheidend" darüber hinaus.
Dabei können auch Konsequenzen deutlich werden, die Erstaunen auslösen, gelegentlich auch Erschrecken. Aber es ist die Pflicht, auch diese bewusst zu machen: noch bevor das Kind in den Brunnen oder "Humptey Dumptey" von der Mauer gefallen ist.
Erst wenn klar ist, warum "man" am liebsten bestimmten Zielsetzungen aus dem Weg gehen will, ist der Weg frei: für eine adäquate Entscheidung und ihre erfolgreiche Umsetzung.